Viele Männer vermeiden es, schieben es auf und tun so, als wäre es nicht dringend. Und doch könnte diese einfache medizinische Untersuchung ihr Leben retten. Die Prostatakrebsvorsorge ist nach wie vor ein Tabu, wird vernachlässigt und von vielen Männern sogar gefürchtet. Warum also dieses Desinteresse an einem so wichtigen Thema? Und vor allem: Was kann getan werden, um die Situation zu ändern? Ein kurzer Überblick über eine Realität, über die zu wenig bekannt ist.
Diskrete Signale, aber nicht zu ignorieren
Prostatakrebs entwickelt sich in der Regel geräuschlos. Keine Schmerzen, keine nennenswerten Symptome… Zumindest nicht am Anfang. Dieses Schweigen trägt nicht zum Bewusstsein für die Gefahr bei. Wenn Anzeichen auftreten, wie z. B. Schwierigkeiten beim Wasserlassen, werden sie oft mit anderen häufigen Problemen bei Männern über 50 verwechselt, wie z. B. Prostatakrebs (gutartige Hyperplasie). Und genau darin liegt die Falle: Das Warten auf eindeutige Symptome kann leider bedeuten, dass die Krankheit bereits fortgeschritten ist.
Die ernüchternde Zahl: 1 von 8 Männern
Nach Angaben der American Cancer Society wird bei einem von acht Männern schließlich Prostatakrebs diagnostiziert. In Frankreich ist es sogar die häufigste Krebsart bei Männern. Und trotz medizinischer Fortschritte ist es nach Lungenkrebs nach wie vor die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern. Diese Beobachtung mag alarmierend erscheinen … Aber es gibt einen einfachen und effektiven Weg, um den Trend umzukehren: Screening.
Screening, eine gewaltige Waffe… Immer noch zu wenig ausgelastet
Screening-Tests, insbesondere die Messung von PSA (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut, ermöglichen eine sehr frühe Erkennung. Und Früherkennung bedeutet eine leichtere, effektivere Behandlung und vor allem eine bessere Chance auf Genesung. Eine groß angelegte europäische Studie (ERSPC), die über zwanzig Jahre unter mehr als 70.000 Männern durchgeführt wurde, zeigte, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, um fast 20 % senken können.
Warum meiden es so viele Männer?
Das ist die große Frage. Nach Angaben von Forschern des Erasmus Cancer Institute in den Niederlanden kommt jeder sechste Mann nie zu seinen Vorsorgeuntersuchungen. Und diese Männer haben ein um 23 % höheres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben. Der Grund? Laut der Forscherin Renée Leenen spiegelt dies eine breitere Beziehung zur Gesundheit wider: « Männer, die Vorsorgeuntersuchungen vermeiden, sind auch diejenigen, die oft die Vorsorge und einen gesunden Lebensstil vernachlässigen. » Mit anderen Worten, es ist eine – bewusste oder unbewusste – Entscheidung, ihre Gesundheit auf die lange Bank zu schieben.