Instagram ist voll von den perfekten Bildern. Lackierte Nägel, dicht angerichtete Sushi-Teller und Katzen, die aussehen, als hätten sie Modelverträge unterschrieben. Doch hin und wieder poppt plötzlich ein Video auf, das alles auf den Kopf stellt.

Ein Moment, der keinen Filter braucht und für den selbst ein doppeltes Antippen nicht ausreicht. Wie diese bizarre Verfolgungsjagd mit einem Motorroller, die kürzlich viral ging. Nicht irgendein Roller zum Supermarkt, sondern einer, der die halbe Polizei auf die Beine brachte.
Alles beginnt ganz harmlos: Ein kleiner Junge rast mit seinem Roller durch die Straße – nichts, was man nicht jeden Tag sieht. Bis plötzlich das Heulen der Sirenen die Atmosphäre verändert.
Innerhalb von Sekunden herrscht Chaos. Polizeiautos springen heraus, als kämen sie direkt aus einem Actionfilm. Ein Polizeimotorrad zieht eine so scharfe Kurve, dass man fast glaubt, Tom Cruise selbst sitzt im Sattel. Das Adrenalin spritzt von der Leinwand.
Der Rollerfahrer hebt ab, fährt im Zickzack durch Gassen, taucht über Bürgersteige und schneidet an stehenden Autos vorbei, als wäre er in einem Computerspiel. Man kann sehen, wie er denkt: Wenn ich das mache, werde ich auf TikTok unsterblich.
Und für einen Moment scheint er es auch zu sein. Mit beispielloser Beweglichkeit ist er der Polizei immer einen Schritt voraus. Es ist ein reines Spektakel, als wären die Naturgesetze vorübergehend außer Kraft gesetzt worden.
Aber jede Geschichte hat ein Ende, und diese hat es in sich. Gerade als er auf dem Höhepunkt seiner Flucht zu sein scheint, gehen die Dinge schief. Der Roller rutscht herunter, der Junge rutscht über den Asphalt und bleibt liegen wie ein gefallener Actionheld.
Sein Knie ist offen, sein Roller ist ein Totalschaden und seine Ehre ist sichtlich verletzt. Umgeben von flackernden Blitzlichtern liegt er da, als wäre gerade das Ende eines Netflix-Thrillers verfilmt worden.
Was dann folgt, entzieht sich jeder Vorstellungskraft. Die Polizei stürzt sich auf ihn, als hätte er gerade einen Putsch inszeniert. Die Beamten rennen, schreien, und einer scheint sogar seine Hand in Richtung der Waffe zu bewegen – für einen Jungen mit einem Motorroller.
Die Leistung ist übertrieben, liefert aber zweifelsohne Einschaltquoten. Der Motorradfahrer der Polizei wirft sein Motorrad mit dem gleichen Gespür wie ein Hollywood-Stuntman zu Boden. Alles atmet « Actionszene ». Oder in diesem Fall: « Aktion auf holländische Art ».
Der junge Rollerfahrer leistet keinen Widerstand mehr. Resigniert schaut er zu, wie er verhaftet wird. Sein Blick spricht Bände: « Warum habe ich das getan? » Eine Frage, auf die die Antwort wohl irgendwo zwischen Draufgängertum und Pech liegt.
Eines ist klar: Der harte Kerl, der dachte, er würde das System austricksen, ist jetzt nicht mehr als eine Fußnote in einem Video, das aus den falschen Gründen viral geht.
Unter dem Video überschlugen sich die Reaktionen. Einige schrien vor Lachen über die Possen des Rollerfahrers. Andere kritisierten das Vorgehen der Polizei, die nach Meinung vieler « viel zu hart » vorgegangen sei.
Die Wahrheit liegt wie üblich irgendwo in der Mitte. Ja, es war eine wilde Verfolgungsjagd. Aber nein, es war kein schwer bewaffneter Verbrecher. Die Polizei scheint hier ein bisschen zu viel beweisen zu wollen.