Sechs Jahre sind seit dem tragischen Unfall vergangen, bei dem mein Sohn und meine Schwiegertochter ums Leben kamen. Ich habe meine 16-jährige Enkelin Émilie unter meine Fittiche genommen. Trotz der Schwierigkeiten hatten wir einen Anschein von Normalität geschaffen. Doch das Leben ist nie einfach, und die härteste Prüfung stand noch bevor.
An einem gewöhnlichen Dienstag platzte Émilie ins Zimmer, ihr Lächeln strahlte, und sie hatte einen Ring in der Hand. « Oma, ich bin verlobt! », rief sie mir zu, und ihr Gesicht leuchtete vor jugendlicher Freude. Verwirrt hielt ich den Atem an. Verlobt? Mit Thomas, einem Mann, mit dem sie erst seit zwei Monaten liiert war? Ich war überwältigt von Sorgen. War sich Émilie der Gefahren einer so überstürzten Verbindung bewusst?
Eine herzzerreißende Entscheidung
Als ich meine Bedenken äußerte, reagierte Emilie bissig. Sie sah mich als skeptische alte Frau und winkte sofort ab. Dann gab sie auf: Sie wollte, dass ich die Wohnung verlasse, die Wohnung, die ich ihr versprochen hatte, nach meinem Tod zu verlassen. Der Schock war enorm. Wie konnte sie mich nur so behandeln, nach allem, was wir durchgemacht hatten?
Ich war über 70 Jahre alt und obdachlos. Die Angst nagte an mir, und nur die Hilfe meiner Schwester Beatrice und meiner langjährigen Freundin Fiona konnte mich vor dem Untergang bewahren. Fiona, von Beruf Privatdetektivin, erklärte sich bereit, Thomas’ Vergangenheit zu untersuchen. Die Tage des Wartens waren endlos, aber ich hoffte immer noch, dass es sich nur um ein Missverständnis handelte.
Die Masken fallen.
Fionas Zeugnis kam herein und es war erschreckend. Thomas war ein professioneller Betrüger, der es gewohnt war, Frauen dazu zu manipulieren, ihr Geld zu stehlen. Mit diesen Informationen bewaffnet, beschloss ich, Emily an ihrem Hochzeitstag zu konfrontieren. »Er ist nicht der, für den Sie ihn halten«, erklärte ich mit dem Beweis in der Hand. Emilys Gesicht versteifte sich und Thomas, der Angeklagte, floh. Mein Herz brach für sie, aber selbst ich wusste, dass es an der Zeit war, sie vor ihr zu schützen.