Seit Jahrhunderten sind Hochzeiten ein festliches Ereignis, bei dem die Liebe mit Freunden, Familie und manchmal auch mit einem ausgelassenen Fest gefeiert wird. Doch in manchen Kulturen und Gruppen reicht der traditionelle Empfang nicht aus.

Dazu gehört ein beeindruckender Hochzeitszug mit teuren Mietwagen, lautem Hupen und einer gehörigen Portion Draufgängertum. Diese Umzüge ziehen oft viel Aufmerksamkeit auf sich, sorgen aber auch vermehrt für gefährliche Situationen auf der Straße.
In den Niederlanden ist es ein wachsendes Phänomen: Hochzeitsprozessionen, bei denen Dutzende von Autos mit hoher Geschwindigkeit und ohne Einhaltung der Verkehrsregeln durch den Verkehr rasen.
Diese Paraden ähneln eher Straßenrennen als festlichen Fahrgeschäften. Vor allem auf stark befahrenen Autobahnen können die Folgen katastrophal sein, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Kein Wunder also, dass die Polizei zunehmend dagegen vorgeht.
Gestern wurde es im Westland wieder getroffen. Ein Hochzeitszug versammelte sich an einer Tankstelle in Naaldwijk, bereit für eine Fahrt zur Autobahn.
Die Fahrt ging über Wateringen in Richtung A4. Eine Fahrt von nur fünfzehn Minuten, aber genug, um die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zu ziehen. Der Grund? Mehreren Augenzeugen zufolge wurde rechts überholt und sogar über den Seitenstreifen gefahren – ein Verhalten, das den Verkehr ernsthaft gefährden kann.
Solche Verkehrsverstöße sind nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar. Doch die Teilnehmer an diesen Umzügen scheinen sich keines Fehlverhaltens bewusst zu sein.
Für sie dreht sich alles ums Feiern, Erleben und Spektakel. Ihrer Meinung nach ist das Hupen, Hupen und Rennen nur ein Ausdruck von Freude. Doch genau diese Ausschweifungen sorgen für Reibereien mit anderen Verkehrsteilnehmern und Vollstreckern.
Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass das Mieten teurer Autos für eine Hochzeit oft mit dem Druck verbunden ist, zu beeindrucken. Es geht nicht mehr um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern um Zurschaustellung und sozialen Status.
Ein Hochzeitszug wird so eher zu einer Form der Machtdemonstration als zu einer festlichen Tradition. Und das ist eine Entwicklung, die die Frage aufwirft, wo die Grenze zwischen Partei und Ärgernis liegt.