Manche Geschichten packen uns schon in den ersten Zeilen. Dies ist eine davon. Stellen Sie sich einen 14-jährigen Teenager vor, der in die Rolle des Beschützers seines 6-jährigen kleinen Bruders gedrängt wird. Ein auf den Kopf gestellter Alltag, große Verantwortung… und ein Band, das so stark ist, dass nichts, nicht einmal die härtesten Hindernisse, es zerreißen können.
Wenn Geschwister alles sind, was übrig bleibt

An dem Tag, an dem das Sozialamt kam, um Samuel abzuholen, flüsterte ihm sein älterer Bruder zu:
« Es wird nicht ewig dauern. »
Ein Versprechen, das unter Tränen geflüstert wurde, aber wie eine treibende Kraft über die Jahre getragen wurde.
Acht Gastfamilien, drei Jobs, Abendkurse und stille Opfer… Alle Bemühungen hatten ein Ziel: Samuel eines Tages ein richtiges Zuhause bieten zu können. Er bereitete ein Zimmer nur für ihn vor, mit seinen Lieblingslaken mit Dinosauriermuster und seinem abgenutzten Teddybären, der als Versprechen eines Wiedersehens auf dem Kissen saß.
Die kalten Wände des Platzes… und eine beharrliche Hoffnung

Als der lang erwartete Tag der Anhörung endlich kam, hätte sich alles ändern können. Zu jung, zu wenig Ressourcen, nicht genug Platz – das Urteil schien unvermeidlich. Und doch zuckte er nicht mit der Wimper.
Er kämpfte jeden Tag: lange Stunden, schlaflose Nächte, um zu revidieren, und diese ständige Angst, nie genug zu tun.
« Ich habe alles getan, alles, was sie verlangt haben« , wiederholte er erschöpft, aber entschlossen gegenüber dem Sozialarbeiter.
In diesen Momenten des Zweifels kann eine einfache Geste alles verändern. Mrs. Rachel, seine gutherzige Vermieterin, bot an, im Obergeschoss kostenlos ein leerstehendes Zimmer einzurichten. Ein eigenes Zimmer für Samuel. Ein Hoffnungsschimmer.