Der Kegel: Eine furchterregende Meeresschnecke
Der Kegel aus der Familie der Conidae ist eine täuschend aussehende Meeresschnecke. Hinter seiner eleganten und farbenfrohen kegelförmigen Hülle verbirgt sich ein Gift von extremer Kraft, stark genug, um einen Menschen in wenigen Stunden zu töten. Diese Schnecke lebt in tropischen und gemäßigten Meeren, wo sie mit ihrem kunstvoll gemusterten Panzer unter Sammlern berühmt ist. Trotz ihres harmlosen Aussehens verbirgt sich hinter dieser Schnecke ein einzigartiger Verteidigungs- und Jagdmechanismus, der sie für den Menschen potenziell tödlich macht.
Anatomie und Jagd: Gewaltige Präzision
Der Kegel ist nachtaktiv, fleischfressend und verfügt über ein ausgeklügeltes Jagdsystem. Dieses Raubtier verwendet eine Giftdrüse, die starke Neurotoxine produziert, die mit einem harpunenförmigen Zahn injiziert werden. Diese « Harpune » soll ihre Beute, oft kleine Fische, Weichtiere oder Meereswürmer, aus der Ferne bewegungsunfähig machen. Diese furchterregende Technik ermöglicht es dem Kegel, seine Beute sofort außer Gefecht zu setzen, auch ohne sie physisch zu berühren.
Die kleineren Zapfenarten verursachen wespenartige Stiche, die für den Menschen relativ harmlos sind. Mittelgroße bis große Zapfenarten enthalten jedoch ein viel stärkeres Gift, das eine schnelle Atemlähmung verursachen kann, die in etwa 70 % der Fälle ohne unmittelbare medizinische Intervention zum Tod führen kann.


Conus geographus: die giftigste Schale der Welt
Unter den verschiedenen Arten ist der Conus geographus, oder « Geographenkegel », besonders gefürchtet. Dieses nachtaktive Raubtier, das als das giftigste Schalentier der Welt gilt, wartet geduldig im Wasser und ist bereit, seine Beute zu lähmen, indem er ihr einen äußerst gefährlichen giftigen Cocktail injiziert. Dieses Gift enthält Tetrodotoxin, ein Neurotoxin, das etwa 500-mal stärker ist als Zyanid, sowie ein kobraähnliches Toxin, das eine sofortige Muskellähmung verursacht.
Obwohl Zapfenangriffe auf Menschen selten sind (weniger als zehn Fälle pro Jahr für alle Arten zusammen), liegt die Gefährlichkeit des Conus geographus in der Abwesenheit von Gegengift. Ohne sofortige Versorgung kann ein Betroffener in weniger als zwei Stunden erliegen.
Ein Gift, das auf seine schmerzlindernden Eigenschaften untersucht wurde
Trotz seiner enormen Toxizität stößt das Gift des Kegels auf wachsendes wissenschaftliches Interesse. Einige der darin enthaltenen Neurotoxine haben nämlich außergewöhnliche schmerzlindernde Eigenschaften. Laut einer Studie der University of Brisbane sind diese natürlichen Substanzen sogar wirksamer als Morphium, machen aber nicht süchtig und haben keine unerwünschten Nebenwirkungen.

