Die NASA hat gerade einen beispiellosen Meilenstein auf dem Gebiet der Weltraumkommunikation erreicht, dank eines technologischen Durchbruchs, der den Informationsaustausch zwischen Erde und Raumfahrzeug revolutionieren könnte. In diesem Sommer hat die Sonde Psyche erfolgreich ein Laserkommunikationssystem über eine Rekorddistanz getestet und damit eine neue Ära für interplanetare Missionen eingeläutet.
Laser: eine revolutionäre Technologie für die Weltraumkommunikation
Jahrzehntelang wurden bei Weltraummissionen vor allem Radiofrequenzen genutzt, um Daten zwischen Sonden und Bodenstationen zu übertragen. Diese Technologie ist zwar zuverlässig, aber in ihrer Übertragungskapazität begrenzt. Mit Lasern ebnet die NASA den Weg für einen Datenaustausch, der hundertmal schneller ist als bei herkömmlichen Radiosystemen. Diese Innovation würde es zukünftigen Missionen ermöglichen, selbst über extreme Entfernungen eine noch nie dagewesene Datenmenge zu sammeln und zu übertragen, was die Geschwindigkeit des Austauschs und die Qualität der übertragenen Bilder und Informationen verbessert.
Gleichzeitig arbeiten andere Initiativen wie das australische Projekt TeraNet am Aufbau eines ultraschnellen Laser-Weltraumkommunikationsnetzes. Dieses Netzwerk könnte in naher Zukunft mehrere Boden- und Raumstationen miteinander verbinden und so eine sofortige Datenübertragung in entlegene Gebiete des Sonnensystems gewährleisten.

Ein wegweisender Test mit der Psyche-Sonde
Die Sonde Psyche ermöglichte es der NASA kürzlich, die Wirksamkeit dieser Technologie über noch nie dagewesene Entfernungen zu testen. Dieser Test, der mit Unterstützung von zwei Bodenstationen durchgeführt wurde, unterstrich die außergewöhnliche Leistung des Lasers. Das Raumfahrzeug ist mit einem Laser-Transceiver ausgestattet, der den Anforderungen interplanetarer Missionen gerecht wird, und zwei Bodenstationen, die sich am Palomar-Observatorium und am Tafelbergzentrum befinden, wurden zum Empfangen und Senden von Signalen verwendet.

- Palomar-Empfangsstation: Sie erfasst die von der Sonde ausgesendeten Lasersignale und demonstriert eine außergewöhnliche Genauigkeit beim Empfang von Daten, die über große Entfernungen übertragen werden.
- Tafelberg-Sendestation: Ausgestattet mit einem leistungsstarken 7-Kilowatt-Laser sendet sie Signale an Psyche und ermöglicht so eine Kommunikation, die weit über der Funktechnik liegt.

Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech
Kommunikation live aus dem All aufzeichnen
Jüngste Tests mit der Sonde Psyche haben beispiellose Fähigkeiten gezeigt. Im vergangenen Jahr gelang es bei einem ersten Test, ein Video aus einer Entfernung von 31 Millionen Kilometern zur Erde zu übertragen, ein Beweis für die außergewöhnliche Qualität von Lasersignalen. Ein zweiter Test, der in einer Entfernung von 53 Millionen Kilometern durchgeführt wurde, erreichte einen Durchsatz von 267 Megabit pro Sekunde und demonstrierte damit die Leistungsfähigkeit von Lasern im Vergleich zu Funksystemen.
Im Juni 2024 stellte ein neuer Test mit einem Durchsatz von 6,25 Megabit pro Sekunde einen Rekord mit stabiler Datenübertragung aus einer Entfernung von 390 Millionen Kilometern auf, das entspricht etwa der 2,5-fachen Entfernung zwischen Erde und Sonne. Aber es war am 29. Juli 2024, als die NASA die Grenzen überschritt, indem sie eine Kommunikation in 460 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde herstellte. Dank dieser Weiterentwicklung wird die Datenübertragung zwischen entfernten Sonden und der Erde immer schneller, eine Leistung, die es ermöglichen könnte, auch für zukünftige Missionen zu fernen Planeten Echtzeitinformationen zu senden.

Perspektiven für zukünftige interplanetare Missionen
Der Einsatz von Lasertechnologien im Bereich der Weltraumkommunikation eröffnet vielversprechende Perspektiven für die kommenden Jahrzehnte der Erkundung. Durch die deutliche Erhöhung des Volumens übertragbarer Daten und der Geschwindigkeit des Datenaustauschs könnten diese Fortschritte noch ehrgeizigere Missionen zu Planeten wie dem Mars und darüber hinaus ermöglichen. Die Forscher stellen sich auch den Aufbau interplanetarer Kommunikationsnetzwerke vor, die in der Lage sind, mehrere Raumfahrzeuge und Stationen im gesamten Sonnensystem miteinander zu verbinden. Mit nahezu sofortiger Übertragung und erhöhter Austauschkapazität würden diese Netzwerke dazu beitragen, bemannte Missionen zum Mars oder sogar zu weiter entfernten Planeten zu unterstützen.
Diese Innovation ist ein Meilenstein in der Weltraumforschung und gibt der Menschheit die Möglichkeit, beispiellose Entfernungen zurückzulegen, mit Echtzeitzugriff auf die Daten, die für ein besseres Verständnis des Universums benötigt werden.